Ev.-Luth. KIrchgemeinde Gröditz-Frauenhain
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Kirche Nieska

Kontakt: Pfarramtsbüro Gröditz

Gottesdienste im Wechsel mit den anderen Kirchen der Kirchgemeinde einmal monatlich:
sonntags 9.00 Uhr
Zu unseren Gottesdiensten

Die Kirche ist von Ostern bis zum Erntedankfest samstags und sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr verlässlich geöffnet.

Geschichte und Ausstattung der Kirche

Die Nieskaer Kirche wurde, nachdem ihr Vorgängerbau in kürzester Zeit unter Mitwirkung vieler Helfer aus Nieska und den umliegenden Dörfern abgetragen worden war, 1750/51 unter der Leitung des Pfarrers Christian Gottfried Tzschiedrich erbaut. Er hatte in seiner Dresdner Zeit als Kruzianer den Bau der Frauenkirche miterlebt und nach deren Vorbild die Zeichnungen zum Bau der Nieskaer Kirche erstellt. Grundriss der Kirche bildet ein längliches Achteck, an einer Schmalseite in der Achse die rechtwinklige Tür. Das beinahe kugelförmige Dach krönt ein kräftiger, außen mit Brettern beschlagener, in einer Haube endender Dachreiter. Die Wetterfahne ist mit den Initialen des Stifters Graf Wackerbarth und der Jahreszahl 1750 verziert.

Im Innenraum der Kirche befinden sich an drei Seiten Emporen, der Tür gegenüber der Kanzelaltar. Er wird von zwei korinthischen Säulen eingerahmt, denen jedoch das sonst typische Akanthusblattwerk fehlt. Im oberen Altarbereich befindet sich über der durch ein Gebälk getragenen Separatverdachung ein Schild mit den hebräischen Buchstaben „JEHOVA“. Die Ähnlichkeit mit dem Spansberger Altar ist unübersehbar.

Die Kanzelbrüstung ist recht derb gestaltet. Das schlichte Gestühl tritt gegen den Altar in zwei Schrägen zurück. An der Altarseite befinden sich kastenartige Betstübchen mit gitterartigen Holzverschlüssen. Das Alter und die Herkunft der Orgel sind umstritten, sie dürfte wohl aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts stammen. Die künstlerische Ausgestaltung des Prospekts ist dem Empirestil verwandt. Das Orgelwerk wurde 1940 von der Firma Schmeißer in Rochlitz überarbeitet und ein Orgelmotor eingebaut.

Im Jahr 1951 erfolgte eine Innenrenovierung, bei der der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt wurde. Decke, Wandflächen, Emporen und Kanzelaltar erhielten einen hellen Anstrich und wurden teilweise farbig abgesetzt. Ein Jahr später wurde der aus der Zeit um 1720 stammende Leuchter gekauft. 1979 begannen wieder Restaurierungsarbeiten an der Kirche, welche sich über viele Jahre hinzogen. Im Inneren erhielt sie eine neue Stuckdecke, ein neues Dach, einen neuen Außenputz und Anstrich. Der Kronleuchter wurde restauriert und wieder auf „Echtkerzenbeleuchtung“ umgebaut.

Im Laufe der Umbauarbeiten wurden an der Kirche noch weitere Veränderungen vorgenommen: Heizung und Fußbodenfliesen wurden erneuert, der Abstand der Bankreihen wurde vergrößert, so dass die Kirche jetzt nur noch über eine Platzkapazität (inkl. Emporen) von 130 Plätzen verfügt. Viele Arbeitsstunden leisteten Mitglieder der holländischen Partnergemeinde, so beim Marmorieren der Holzteile im Innenraum, sie versorgten das Blattgold und sammelten Spenden für die Kirchenrenovierung. Die Renovierungsarbeiten wurden immer wieder unterbrochen. Dann wurde die Erneuerung des Glockenstuhles in Angriff genommen, da seine Befestigung ein Läuten der Glocke aus statischen Gründen nur noch zu Gottesdiensten erlaubt und der Gesamtzustand eine Gefahr für das Gebäude darstellt. In den Jahren 2008 bis 2010 wurde die Außenerneuerung abgeschlossen.